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Fiechtner, Friedrich

Geburtsdatum: 30. Januar 1907
Geburtsort: Brienne (heute Teil von Арциз/Arcys, rum. Baius)
Regionale Zugehörigkeit: Bessarabien
Sterbedatum: 6. Februar 1984
Sterbeort: Stuttgart-Untertürkheim
Eltern: Jakob Fiechtner (1871–1935), Lehrer; Anna Fiechtner, geb. Schaible (1885–1917)
Konfessionszugehörigkeit: ev.-luth.
Beruf: Pädagoge
Schule: Noch nicht ermittelt
Ausbildung/Studium: Lehrerbildungsanstalt „Wernerschule“ in Sarata; ?–1940 Universität Bukarest (Philosophie)

Vita:[1]
Zwischen Juli 1932 und Oktober 1933 war Fiechtner Schriftleiter des Bessarabischen Beobachters.[2] 1935 hielt er auf einer Lehrertagung in Sarata einen Vortrag zu rassepolitischen Fragen im Sinne des Nationalsozialismus, wobei er sich auf die rassistischen Theorien von Arthur de Gobineau (1816–1882) und Houston Stewart Chamberlain (1855–1927) berief.[3]

Lehrer im besetzten Polen und in Deutschland
Nach seiner Umsiedlung wurde Fiechtner Oberstudienrat in dem in „Litzmannstadt“ umbenannten Lodz (pl. Łódź). Außerdem wurde er 1940 für die Einwanderungszentrale (EWZ) der SS in Litzmannstadt tätig.
Nach 1945 arbeitete er als Oberstudienrat in Stuttgart.
1956 wurde er Schriftleiter der Kulturbeilage „Heimat“ der Bessarabischen Zeitung und Bundeskulturreferent der Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen. Außerdem war er Landesvorsitzender der Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen in Baden-Württemberg. Er gründete den Verein zur Förderung des Schrifttums der Deutschen aus Bessarabien.
Am 4. August 1961 heiratete er in Stuttgart Paulina Fiechtner, geb. Bareiss (1903–?).

Mitgliedschaft im SOKW:
Mitglied im SOKW

Bibliografie:

Monografien

  • Das Deutschtum in Bessarabien, insbesondere der im Warthegau anzusiedelnde Teil. Die SS-Ansiedlungsstäbe Warthe-Ost und Warthe-West, Planungsabteilung, Informationsstelle. o. O. 1940 (Informationsunterlagen des SS-Ansiedlungsstabes 3).
  • Das Schulwesen der Bessarabiendeutschen. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 14 (1965), S. 228–231.
  • Ich bin das ganze Jahr vergnügt. Liederbuch der Bessarabien-Deutschen. Stuttgart: Landsmannschaft der Bessarabien-Deutschen 1968 (Veröffentlichungen des Vereins zur Förderung des Schrifttums der Deutschen aus Bessarabien 3).
  • Merkwürdige und vollständige Reisebeschreibung der im Jahr 1817 ausgewanderten Württemberger, Badenser und Schweizer nach Kaukasien. Aus dem Tagebuch eines dahin Gewanderten. Stuttgart: Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen 1970.
  • Emanuel Schlechter, Friedrich Fiechtner, Hellmut Erich Fiechtner: Meine Heimat ist Deutschland. Prosa und Verse. Stuttgart: Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen 1986.

Herausgaben

  • Friedrich Fiechtner (Hg.): Volks- und Kinderreime der Deutschen aus Bessarabien. Stuttgart: Kohlhammer 1949.
  • Friedrich Fiechtner (Hg.): Heimat in der Steppe. Aus dem Schrifttum der Bessarabiendeutschen ausgewählt und bearbeitet. Stuttgart: Verein zur Förderung des Schrifttums der Deutschen aus Bessarabien 1964.
  • Friedrich Fiechtner, Cornelia Mayer (Hgg.): Licht im Dunkel. Erlebnisse in polnischer Gefangenschaft. Stuttgart: Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen 1975.
  • Friedrich Fiechtner (Hg.): Fateful Danube Journey. A true account of an emigration to Russia 1816–1817. Translated from the German by Theodore C. Wenzlaff. Bismarck, ND: Germans from Russia Heritage Society 1981 (Veröffentlichungen des Vereins zur Förderung des Schrifttums der Deutschen aus Bessarabien 4).
  • Friedrich Fiechtner (Hg.): Emanuel Schlechter: Meine Heimat ist Deutschland. Prosa und Verse. Ausgewählt und zusammengestellt von Friedrich Fiechtner. Ergänzt und für den Druck vorbereitet von Hellmut E. Fiechtner. Stuttgart: Landsmannschaft der Bessarabiendeutschen 1986 (Veröffentlichungen des Vereins zur Förderung des Schrifttums der Deutschen aus Bessarabien 13).

Aufsätze

  • Der Verein deutscher Lehrer in Bessarabien. Gedenkblatt zu seinem 25jährigen Bestehen 1908–1933. In: Albert Mauch (Hg.): Fünfzig Jahre Lehrerkonferenzen. Geschichtlicher Rückblick. Tarutino 1935, S. 66–77.
  • Das Alexander-Asyl zu Sarata. Ein Gedenkblatt zu seinem 70-jährigen Bestehen (1866–1936). In: Deutscher Volkskalender für Bessarabien 1937, S. 88–92.
  • Karfreitag und Ostern in meiner Kindheit. In: Jahrbuch der Dobrudscha-Deutschen 9 (1964), S. 95–98.
  • Wie’s daheim war… In: Heimatkalender der Bessarabiendeutschen 1964, S. 55–65.
  • Das Schulwesen der Bessarabiendeutschen. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 14 (1965), S. 228–231.

Essayistische und publizistische Beiträge

  • 10 Minuten Deutschtumskunde. In: Bessarabischer Beobachter, 15.08.1932, S. 1f.
  • Was sollen unsere Vereine tun und lassen. In: Bessarabischer Beobachter, 15.11.1932, S. 1.
  • Unsere Väter und wir. In: Deutsche Zeitung Bessarabiens, 29.03.1933, S. 1.
  • Die Tagung unserer Lehrerschaft. In: Deutsche Zeitung Bessarabiens, 11.09.1935, S. 1

Arbeiten für den Rundfunk

Links:


[1] Erwin Heer: Friedrich Fiechtner 60 Jahre alt. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 16 (1967), S. 120; Fiechtner, Friedrich. Studienrat, Verleger, Volkstumsforscher. In: <https://kulturportal-west-ost.eu/biographien/fiechtner-friedrich-2> (22.08.2018).

[2] Stefanie Wolter: NS-Einfluss auf die Deutschen in Bessarabien. Eine Pressedokumentation. Stuttgart: Bessarabiendeutscher Verein e. V. 2013, S. 215 (Schriften des Heimatmuseums der Deutschen aus Bessarabien 46).

[3] Cornelia Schlarb: Tradition im Wandel. Die ev.-luth. Gemeinden in Bessarabien 1814–1940. Köln, Weimar, Wien 2007, S. 240.