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Haltmayer, Josef

Geburtsdatum: 16. Juli 1913
Geburtsort: Hodschag (sb. Оџаци/Odžaci, ung. Hódság)
Regionale Zugehörigkeit: Batschka
Sterbedatum: 5. April 1991
Sterbeort: Stuttgart
Eltern: Josef Haltmayer; Theresia Haltmayer, geb. Lauber[1]
Konfessionszugehörigkeit: röm.-kath.
Beruf: Theologe, Pädagoge
Schule: Travnik (sb. Травник), Bosnien, Humanistisches Gymnasium der Jesuiten; 1931 Matura
Ausbildung/Studium: Sarajevo (Theologie); 9. August 1936 Priesterweihe in Subotica (sb. Суботица/Subotica, ung. Szabadka), Batschka; 1938–1941 Universität Zagreb (Theologie, Klassische Philologie); 1944 Staatsexamen für Griechisch an der Péter-Pázmány-Universität Budapest

Vita:[2]
Josef Haltmayer war das zweite von insgesamt acht Kindern seiner Eltern.[3] Nach seiner Priesterweihe wirkte er an der Kirche St. Rochus in Subotica. Er arbeitete 1942–1944 Lehrer für Religion und Latein am Deutschen Gymnasium in Neu-Werbass (sb. Нови Врбас/Novi Vrbas, ung. Újverbász). 1944 floh er aus der Batschka nach Oberösterreich. Von 1945 bis 1948 wirkte er als Religionslehrer an der Staatlichen Handelsakademie und Handelsschule Linz. 1947 übernahm er die Leitung der volksdeutschen Flüchtlingsseelsorge der Diözese Linz und des Referats der Flüchtlingshilfe des Caritasverbands in der Diözese Linz. In dieser Funktion, die sowohl Zuteilungen von Nahrungsmitteln und Kleidung als auch pastorale Aufgaben umfasste, gab er die Zeitschrift Heimatglocken heraus.
Am 1. August 1965 siedelte er in die Bundesrepublik Deutschland über und wurde Sonderseelsorger für die heimatvertriebenen Donauschwaben in der Diözese Stuttgart-Rottenburg. Ferner war er Geistlicher Beirat des St.-Gerhards-Werkes in Stuttgart und Schriftleiter des Gerhardsboten und ab 1963 der Quartalsbriefe.
1974 wurde Haltmayer Leiter des Arbeitskreises für Kirchengeschichte der katholischen Donauschwaben sowie Sprecher der Priester und Gläubigen aus der Volksgruppe der Donauschwaben bei der Deutschen Bischofskonferenz.
1975 avancierte er zum Bischöflichen Beauftragten für die Seelsorge der Heimatvertriebenen und Aussiedler in der Diözese Stuttgart-Rottenburg und erhielt von Papst Paul VI. (1897–1978) den Titel eines Päpstlichen Ehrenprälats.
1987 wurde er 1. Vorsitzender des Instituts für Donauschwäbische Kirchen- und Kulturgeschichte. Die letzten Lebensjahre verbrachte er im Caritas-Altenheim St. Ulrich in Stuttgart-Mönchfeld.
Seine sterblichen Überreste wurden in Linz beigesetzt.

Mitgliedschaft im SOKW:
Mitglied im SOKW
1979–1985 fungierte er als 1. Vorsitzender des Südostdeutschen Kulturwerks.
Er wurde mit der Adam-Müller-Guttenbrunn-Plakette ausgezeichnet.

Bibliografie:

Monografien

  • Josef Haltmayer, Michael Lehmann: Die katholischen Donauschwaben in der Doppelmonarchie 1867–1918. Im Zeichen des Liberalismus. Freilassing: Pannonia 1972.
  • Josef Haltmayer, Michael Lehmann: Die katholischen Donauschwaben in den Nachfolgestaaten 1918–1945. Stuttgart: Gerhardswerk 1977.
  • Josef Haltmayer, Josef de Ponte: Elisabeth von Thüringen. Altötting: Drittordens-Verlag 1976.

Herausgaben

Aufsätze

  • Deutsche Buchdrucker und das Schicksal ihrer Druckereien in Altungarn. In: Donau-Schwaben-Kalender 1977, S. 61–63.
  • Der katholische Jünglingsverein. Entstehung, Gestaltung und Verbreitung. In: Donau-Schwaben-Kalender 1978, S. 61–63.
  • Donauschwäbische Sitte und Brauch. In: Donau-Schwaben-Kalender 1980, S. 126–128.
  • Katholische Kirche und nationale Bewußtseinsbildung im Deutschtum der Nachfolgestaaten des Südostens 1918 bis 1944. In: Südostdeutsches Archiv 24/25 (1981/82), S. 162–180.
  • Einige Charakterzüge donauschwäbischer Frömmigkeit. In: Donau-Schwaben-Kalender 1987, S. 116–118.
  • Deutschtum und Katholizismus im Königreich Ungarn vor dem Ersten Weltkrieg. In: Südostdeutsches Archiv 30/31 (1987/88), S. 29–39.
  • Die Ansiedlung der Donauschwaben in Ungarn und ihr Aufstieg bis 1948. Vortrag in der Akademie Stuttgart-Hohenheim. In: Suevia Pannonica 33 (2005), S. 42–52.
  • Deutschtum und Katholizismus im Königreich Ungarn vor dem ersten Weltkrieg. In: Suevia Pannonica 34 (2006), S. 33–45.
  • In: Rainer Bendel, Robert Pech (Hgg.): Wendelin Gruber: In den Fängen des Roten Drachen. Zehn Jahre unter der Herrschaft Titos. Kommentierte Ausgabe. Berlin 2019, S. 33–38 (Vertriebene – Integration – Verständigung. Themen und Impulse 11).
  • Die Rolle der katholischen Kirche in der ungarischen Nationalitätenpolitik in Vergangenheit und Gegenwart. In: Suevia Pannonica 41/42 (2014/15), S. 127–140.
  • Deutsche Buchdrucker und das Schicksal ihrer Druckereien in Altungarn. Eine kulturgeschichtliche Studie. In: Suevia Pannonica 41/42 (2014/15), S. 141–143.

Essayistische und publizistische Beiträge

Arbeiten für den Rundfunk

Links:


[1] Unvergessene Heimat Hodschag. Eine deutsche Markt- und Kreisgemeinde 1756–1945 im Batscher Land. Hg. vom Hodschager Heimatverein e. V. Moosburg 1990, S. 487.

[2] Gabriel Adriányi: Nachruf auf Prälat Josef Haltmayer (1913–1991). In: Südostdeutsches Archiv 34/35 (1991/92), S. 203f.; Rudolf Fath: Prälat Josef Haltmayer (16. Juli 1913 – 5. April 1991). In: Ungarn-Jahrbuch 20 (1992), S. 293f.; Georg Wildmann: Josef Haltmayer (1913–1991) – ein Mann der Caritas. In: Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz 8/2 (1993/94), S. 167–176; Franz Hutterer: Josef Haltmayer. In: 50 Jahre Südostdeutsches Kulturwerk. Südostdeutsche Vierteljahresblätter 1951–2001. München: Südostdeutsches Kulturwerk 2001, S. 33f. (Veröffentlichungen des Südostdeutschen Kulturwerks E 6).

[3] Unvergessene Heimat Hodschag, S. 487.