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Rein, Kurt Ludwig

Geburtsdatum: 6. März 1932
Geburtsort: Deutsch-Alt-Fratautz (rum. Frătăuții Vechi)
Regionale Zugehörigkeit: Bukowina
Sterbedatum: 23. August 2018
Sterbeort: Baldham bei München
Eltern: Noch nicht ermittelt Rein, Notar; Noch nicht ermittelt
Konfessionszugehörigkeit: ev.-luth.
Schule: Gymnasium Weiden in der Oberpfalz; 1951 Abitur
Ausbildung/Studium:
1951–? Ludwig-Maximilians-Universität München (Germanistik, Anglistik, Geschichte, Volkskunde); Johannes-Gutenberg-Universität Mainz; Philipps-Universität Marburg; 1957 Dr. phil. an der Philipps-Universität Marburg mit einer Arbeit zur Areal-Linguistik; 1973 Habilitation über die Hutterer in den USA

Vita:[1]
Kurt Rein wurde 1940 aus der Bukowina ausgesiedelt. Er nahm als Studierender erfolgreich an dem Wettbewerb „Pfälzer drinnen und draußen“ in Kaiserlautern teil.
Er war nach seiner Promotion Assistent an den Universitäten in Marburg und Innsbruck bei Karl Kurt Klein, außerdem Gastdozent in den USA und Gastprofessor an der University of Chicago und der University of Georgetown. In Innsbruck war er außerdem Beauftragter des Forschungsinstituts Deutscher Sprachatlas in Marburg.

Germanist in München
Er arbeitete von 1975 bis 2002 als ordentlicher Professor für Didaktik der deutschen Sprache an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Als Forscher unternahm er zahlreiche Studienreisen zu Angehörigen deutscher Sprachminderheiten in Südosteuropa sowie zu ausgewanderten Bukowinern in den USA. Außerdem unterhielt er intensive wissenschaftliche und persönliche Kontakte zu Germanisten an ost- und südosteuropäischen Universitäten.
Er war seit 1963 Mitglied des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL), der Südostdeutschen Historischen Kommission und des Bukowina-Instituts Augsburg.
1974 zählte er zu den Gründern der Raimund-Friedrich-Kaindl-Gesellschaft.
Er war Vorstandsmitglied der Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen.
Die Eötvös-Loránd-Universität Budapest (ELTE) verlieh ihm am 10. Mai 2002 den Dr. h. c.[2]

Mitgliedschaft im SOKW:
Mitglied im SOKW

Bibliografie:
Monografien

  • Die Bedeutung von Tierzucht und Affekt für die Haustierbenennung. Untersucht an der deutschen Synonymik für capra domestica. Giessen: Schmitz 1958.
  • Religiöse Minderheiten als Sprachgemeinschaftsmodelle. Deutsche Sprachinseln täuferischen Ursprungs in den Vereinigten Staaten von Amerika. Wiesbaden: Steiner 1977.
  • Einführung in die kontrastive Linguistik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1983.
  • Bukowiner in Amerika. Besuch bei unbekannten Verwandten. Jahresgabe. Augsburg: Raimund-Friedrich-Kaindl-Gesellschaft 1992.
  • Kurt Rein, Bernhard Stör: Sprachregion München. Ergänzungsband zum Sprachatlas von Oberbayern. Heidelberg: Winter 2005.
  • Buchenlanddeutsche Mundartproben. Zeugnisse einer Sprachinsel-Landschaft. Augsburg: Bukowina-Institut 2015.

Herausgaben

  • Kurt Rein, Walter Hildebrandt (Hg.): Siebenbürgisch-deutscher Wortatlas. Marburg 1979.

Aufsätze

  • Der bairische Anteil am Siebenbürgisch-Sächsischen nach den Karten des Siebenbürgisch-Sächsischen Sprachatlasses. In: Südostdeutsches Archiv 6 (1963), S. 27–64.
  • Die Hutterer in Siebenbürgen. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 14 (1965), S. 96–103.
  • Die „Kärntner Dehnung“. Ein Beitrag generativer Phonologie zur bairischen Lautgeschichte. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 39 (1972) H. 2, S. 129–145.
  • Christine Rein-Hedrich, Kurt Rein: Namen und Herkunft der „Habaner“ und ihrer Keramik. In: Südostdeutsches Archiv 15/16 (1972/73), S. 36–65.
  • Die mittelbairische Liquiden-Vokalisierung. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 41 (1974) H. 1, S. 21–37.
  • Ladislaus M. Weifert (6.3.1894–10.12.1977). In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 45 (1978) H. 3, S. 320–323.
  • Laudatio der Dialektologin und Übersetzerin, Trägerin des Siebenbürgischen Kulturpreises 1981 Hermine Pilder-Klein. In: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde 4 (1981), S. 213–216.
  • Schmeller als Soziolinguist. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte 48 (1985), S. 97–113.
  • Politische und kulturgeschichtliche Grundlagen der deutschsprachigen Literatur der Bukowina. Vortrag von Prof. Dr. Kurt Rein/München am 5. Oktober 1987 beim Internationalen Symposium in Graz. In: Kaindl-Archiv 8 (1990/91), S. 133–139.
  • Mundartdichtung der „Bukowiner Schwaben“. In: Kaindl-Archiv 8 (1990/91), S. 140–149.
  • Die Amerikaauswanderung aus der Bukowina. In: Südostdeutsches Archiv 38/39 (1995/96), S. 133–151.
  • Mundarten und Hochsprache in Südosteuropa und ihre Erforschung unter den besonderen Sprachbedingungen dieses Raumes. In: Anton Schwob (Hg.): Deutsche Sprache und Literatur in Südosteuropa. Archivierung und Dokumentation. Beiträge der Tübinger Fachtagung vom 25.–27. Juni 1992. München: Verlag des SOKW 1996, S. 13–24.
  • Zum Czernowitzer Deutsch. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 50 (2001), S. 65–70.
  • Die Landler. Sprach- und Kulturkontakt in einer alt-österreichischen Enklave in Siebenbürgen. In: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 70 (2003) H. 1, S. 104f.

Essayistische und publizistische Beiträge

Arbeiten für den Rundfunk

Links:


[1] Luzian Geier: Engagement gesamteuropäischer Prägung. Prof. em. Dr. Dr. h. c. Kurt Rein wurde 80. In: Siebenbürgische Zeitung, 8.3.2012, S. 12; Luzian Geier: Sprach- und Dialektforscher Prof. em. Kurt Rein plötzlich verstorben. In: Siebenbürgische Zeitung, 1.10.2018; Ingrid Schiel: In memoriam Prof. Dr. Dr. h. c. mult.. Kurt Ludwig Rein (1932–2018). In: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde 42 (2019) H. 1, S. 240f.; Luzian Geier: Rein, Kurt. Linguist. In: <https://kulturportal-west-ost.eu/biographien/rein-kurt-2> (22.08.2018).

[2] Prof. Dr. Kurt Rein – Ehrendoktor der Universität Budapest. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 51 (2002), S. 173f.