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Senz, Josef Volkmar

Geburtsdatum: 22. Februar 1912
Geburtsort: Apatin (sb. Апатин/Apatin)
Regionale Zugehörigkeit: Batschka
Sterbedatum: 17. Februar 2001
Sterbeort: Straubing, Niederbayern
Eltern: Franz Senz, Lebzelter und Wachszieher; Anna Senz, geb. Baumgartner
Konfessionszugehörigkeit: röm.-kath.
Beruf: Pädagoge
Schule: Volksschule Apatin
Ausbildung/Studium: 1926–1931 Lehrerbildungsanstalt Sombor (sb. Сомбор/Sombor, ung. Zombor); 1931 Lehrerdiplom

Vita:[1]
Josef Volkmar Senz wurde ein Mitglied des Wandervogels. Er zählte 1929 zu den Gründern der Vereinigung deutscher Junglehrer.

Lehrer in der Batschka und in Ungarn
Von 1931 bis 1941 war Josef Volkmar Senz als Lehrer in Sonta (sb. Сонта/Sonta, ung. Szond) tätig. Er trat dem Donauschwäbischen Junglehrerverein bei.
1935 heiratete er Margarethe Ams.
Ab 1935 wirkte er als Lehrer in Filipowa (sb. Бачки Грачац/Bački Gračac, kro. Filipovo, ung. Szentfülöp)
In den Jahren 1941–1943 war Senz Landesschulrat für das Volksschulwesen im Landesschulamt in Budapest. Er war ab 1942 Geschäftsführer der Volksdeutschen Erzieherschaft in Ungarn.
Im Dezember 1943 erfolgte die Einberufung zur ungarischen Armee (Honvéd).
Er floh 1945 mit seiner Familie und kam nach Aschenau im Landkreis Deggendorf.

Lehrer in Niederbayern
Bis 1953 arbeitete er als Lehrer in Deggendorf und Schwimmbach bei Straubing, von 1953 bis 1961 in Straubing. Er zählte am 19. August 1947 in Regensburg zu den Gründern und wude Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Donauschwäbischer Lehrer (ADL), ab 1951 war er auch deren Vorsitzender.
Von 1949 bis 1984 leitete er den Apatiner Heimatausschuss und arbeitete als Redakteur der Apatiner Heimatblätter.
Am dem Südostdeutschen Heimattreffen in Passau am 6./7. August 1949 hielt er einen Vortrag zur Geschichte von Apatin.[2] Er war Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Ostkunde im Unterricht.
Vom 28. bis 31. Juli 1953 nahm Josef Volkmar Senz an der Jahrestagung des Arbeitskreises Südostdeutscher Katholiken in Altötting teil und war Mitautor der Richtlinien für die künftige Arbeit der Donauschwaben.[3]
Er war Mitglied der Union der Vertriebenen (UdV) in der Christlich-Sozialen Union (CSU)[4] und wurde am 7. März 1954 zum niederbayerischen UdV-Bezirksvorsitzenden gewählt.[5]
Im Jahr 1954 kandidierte er für die CSU für einen Abgeordnetensitz im Bayerischen Landtag.[6]
Von 1955 bis 1975 gab Senz die Donauschwäbischen Lehrerblätter heraus.
Auf der Jahresmitgliederversammlung der Bundesarbeitsgemeinschaft für Deutsche Ostkunde im Unterricht in Aachen am 6. Oktober 1958 wurde Senz zum Schriftführer gewählt.[7]
In München gründete er am 17. Juni 1978 die Donauschwäbische Kulturstiftung als Stiftung des privaten Rechts, deren Vorsitzender er bis 1988 blieb. Anschließend war er noch 1988–2001 deren Ehrenvorsitzender.
1978 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 1981 den Donauschwäbischen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg, 1982 die Adam-Müller-Guttenbrunn-Plakette des Süddeutschen Kulturwerks, 1982 die Prinz-Eugen-Medaille Wien, 1983 die Verdienstnadel in Gold der Donauschwaben in den USA, 1991 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Mitgliedschaft im SOKW:
Mitglied im SOKW

Bibliografie:
Monografien

  • Kurze Geschichte der Donauschwaben. Für Jugend und Volk. Novi Vrbas: Pleeß 1940 (Schriftenreihe des Schwäbischen Volkserziehers 1).
  • Volksdeutsche Schulerziehung in Ungarn. Neusatz 1943.
  • Apatin und die Apatiner. Festschrift zur 200-Jahrfeier der donauschwäbischen Großgemeinde Apatin (Batschka). Schwimmbach bei Straubing: Eigenverlag 1949 (München: Apatiner Ausschuß 1949 [Donauschwäbische Beiträge 4]).
  • Geschichte der Donauschwaben. Mit einer Karte und 23 Bildern. 2., erweiterte Auflage. Freilassung: Pannonia-Verlag 1955 (Donauschwäbische Beiträge 11).
  • Bilder aus der Geschichte der Donauschwaben. Freilassing: Pannonia-Verlag 1955 (Donauschwäbische Beiträge 12).
  • Anton Tafferner, Josef Schmidt, Josef Volkmar Senz: Die deutsche Ostsiedlung der Neuzeit und die Donauschwaben im pannonischen Becken. Freilassing: Pannonia 1956 (Donauschwäbische Beiträge 14).
  • Vom heutigen Schulwesen der Donauschwaben hinter dem Eisernen Vorhang. Freilassing: Pannonia 1957.
  • Deutsche Schule und Lehrer in Südslawien. Schulgeschichtliche Beiträge. München: AGDL 1964 (Donauschwäbisches Archiv 3).
  • Apatiner Heimatbuch. Aufstieg, Leistung und Untergang der donauschwäbischen Großgemeinde Abthausen/Apatin im Batscher Land. Straubing: Eigenverlag 1966 (Donauschwäbische Beiträge 55).
  • Bei Apatiner Landsleuten in Amerika. Eine Besuchsfahrt. Straubing: Attenkofer 1968 (Donauschwäbisches Archiv, Apatiner Beiträge 2).
  • Das Schulwesen der Donauschwaben im Königreich Jugoslawien. München: Verlag der Südostdeutschen Kulturwerks 1969 (Veröffentlichungen des Südostdeutschen Kulturwerks B 26).
  • Die Donaufischerei bei Apatin. Entstehung, Organisation, Bedeutung. Straubing: Apatiner Gemeinschaft 1976 (Donauschwäbisches Archiv V 10).
  • Totenbuch der Apatiner Gemeinschaft. Straubing: Apatiner Gemeinschaft 1977 (Donauschwäbisches Archiv V 12).
  • Wir bleiben mit dem Strom verbunden. Apatiner Betrachtungen und Berichte. Straubing: Apatiner Gemeinschaft 1977 (Donauschwäbisches Archiv V 13).
  • Bayerische Donauschwaben – donauschwäbische Bayern. 30 Jahre Landsmannschaft der Donauschwaben aus Jugoslawien, Landesverband Bayern, 1949–1979. München 1979 (Donauschwäbisches Archiv III 26).
  • Deutsch-serbisches schulisches Miteinander. Die Somborer Präparandie als Ausbildungsstätte deutscher Lehrer. München: Arbeitsgemeinschaft Donauschwäbischer Lehrer im Südostdeutschen Kulturwerk 1979 (Donauschwäbisches Archiv III 25).
  • Sport in Apatin. Fußball und Breitensport. Straubing: Apatiner Gemeinschaft 1981 (Donauschwäbisches Archiv V 19).
  • Die Apatiner Staatliche Knaben- und Mädchen-Bürgerschule. Eine Dokumentation zur donauschwäbischen Schulgeschichte 1875–1944. Straubing: Apatiner Gemeinschaft 1984 (Donauschwäbisches Archiv V 23).
  • Die Deutschen im Batscherland. Pioniere und Märtyrer des Abendlandes im europäischen Südosten. Wien: Österreichische Landsmannschaft 1984 (Eckartschriften 89).
  • Ein Freundschafts- und Partnerschaftsbeispiel. Festschrift zum 70. Geburtstag von Friedrich Binder und Friedrich Kühbach. Beiträge zum Donauschwäbischen Nachkriegsschicksal. Sindelfingen: Arbeitskreis für donauschwäbische Heimat- und Volksforschung 1986 (Donauschwäbisches Archiv III 34).
  • Geschichte der Donauschwaben. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Eine volkstümliche Darstellung. München: Donauschwäbische Kulturstiftung 1987 (Donauschwäbisches Archiv III 37).

Herausgaben

  • Josef Volkmar Senz (Hg.): Deutscher Lesebogen. Neusatz 1941.
  • Josef Volkmar Senz (Hg.): Die Donauschwaben und ihre Nachbarn. Freilassing: Pannonia-Verlag 1959 (Donauschwäbische Beiträge 30).
  • Josef Volkmar Senz (Hg.): Die Donauschwaben in Bayern. Zehn Jahre Landsmannschaft der Deutschen aus Jugoslawien, Landesverband Bayern, 1949–1959. München: Landsmannschaft der Deutschen aus Jugoslawien 1960.
  • Josef Volkmar Senz (Hg.): Festschrift für Friedrich Lotz. München: Verlag des Südostdeutschen Kulturwerks 1962 (Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Donauschwäbischer Lehrer 2).
  • Josef Volkmar Senz   (Hg.): Schulische Selbsthilfe und Lehrerbildung im Banat. München: … 1964.
  • Josef Volkmar Senz   (Hg.): Donauschwäbische Lehrer- und Forschungsarbeit. 25 Jahre ADL, 1947–1973. München 1973 (Donauschwäbisches Archiv I 5).
  • Josef Volkmar Senz   (Hg.): Apatiner Gemeinde und Gemeinschaft. Gestern, heute. Straubing: … 1974 (Donauschwäbisches Archiv. Apatiner Beiträge 6, 7, 8).
  • Josef Volkmar Senz   (Hg.): Donauschwäbische Siedlungsgebiete. München: Arbeitsgemeinschaft Donauschwäbischer Lehrer im Südostdeutschen Kulturwerk 1974 (Donauschwäbisches Archiv III 21).
  • Josef Volkmar Senz (Hg.): Deutsch-serbisches schulisches Miteinander. Die Somborer Präparandie als Ausbildungsstätte deutscher Lehrer. München: Arbeitsgemeinschaft Donauschwäbischer Lehrer 1979 (Donauschwäbisches Archiv III 25).
  • Josef Volkmar Senz,  Anton Tafferner, Josef Schmidt (Hgg.): Die Donauschwaben im Pannonischen Becken. Ein deutscher Neustamm. München: Donauschwäbische Kulturstiftung 1981 (Donauschwäbisches Archiv III 4).

Aufsätze

  • Politische Aktivitäten der Donauschwaben in Jugoslawien zwischen den beiden Weltkriegen. In: Deutsche Forschungen in Ungarn 9 (1944), S. 295–332.
  • Aus der Lehrerschaft. In: Südostdeutsche Heimatblätter 2/1 (1953), S. 51–54.
  • Der Deutsche Osten im Unterricht. Herausgegeben von der Fachstelle für deutsche Ostkunde im Landesverband der Heimatvertriebenen in Hessen e. V. Verlag Paul Kupfer, Weilburg/Lahn, 1952. In: Südostdeutsche Heimatblätter 2/3 (1953), S. 51.
  • Min.-Insp. Dr. Adam Maurus † (geb. 25.4.1902, gest. 23.8.1953). In: Südostdeutsche Heimatblätter 2/3 (1953), S. 46f.
  • Die Landsmannschaft und ihre Aufgaben. In: Volkskalender für Donauschwaben und Karpatendeutsche 1954, S. 44–46.
  • Lehrertagungen. In: Südostdeutsche Heimatblätter 3 (1954), S. 133f.
  • Ferialwoche donauschwäbischer Lehrer 1956. In: Südostdeutsche Heimatblätter 5 (1956), S. 170f.
  • Die Erziehung spätausgesiedelter Kinder. In: Südostdeutsche Heimatblätter 6 (1957), S. 184–186.
  • Ferialwoche und Schwicker-Preis der ADL. In: Südostdeutsche Heimatblätter 6 (1957), S. 189f.
  • Dr. Anton Tafferner 50 Jahre. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 10 (1961), S. 108f.
  • Donauschwäbische Lehrerarbeit. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 11 (1962), S. 41–44.
  • Das Schulwesen der Deutschen in Jugoslawien zwischen den beiden Weltkriegen. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 15 (1966), S. 88–96.
  • Die Familie, Trägerin unserer Überlieferung. In: Volkskalender der Deutschen aus Ungarn 1967, S. 45f.
  • Die Fischerei als Gewerbezweig in Apatin. In: Jahrbuch der Donauschwaben aus Jugoslawien 1969, S. 50–57.
  • Nationale Selbstbestimmung der Deutschen in Ungarn vor dem 1. Weltkrieg. Erinnerung an Otto Hermann Krause und seinen „Deutschungarischen Katechismus“. In: Volkskalender der Deutschen aus Ungarn 1970, S. 90–94.
  • Genossenschaften – Bollwerke donauschwäbischer Selbsthilfe. In: Volkskalender der Deutschen aus Ungarn 1972, S. 85–87.
  • Kultur und Kulturarbeit der Donauschwaben. In: Volkskalender der Deutschen aus Ungarn 1977, S. 32.
  • Das Streben donauschwäbischer Lehrer nach Eigenständigkeit und Mitbestimmung. In: Volkskalender der Deutschen aus Ungarn 1978, S. 32–38.
  • Zur Partnerschaft donauschwäbischer Siedlungslandschaften. In: Donau-Schwaben-Kalender 1989, S. 33–36.
  • Edmund Steinacker (1839–1929). Volkstumspolitiker, Parlamentsabgeordneter, Erwecker und Bewahrer. In: Donau-Schwaben-Kalender 1993, S. 33–35.

Essayistische und publizistische Beiträge

Arbeiten für den Rundfunk

Links:


[1] Dem Erbe und Auftrag verpflichtet. Josef Senz hat das 50. Jahr vollendet. In: Donauschwäbische Lehrerblätter 8 (1962) H. 1, S. 20f.; Josef Senz ein Fünfziger. In: Mitteilungen für die Deutschen aus dem Donauraum, 8. Jg., Nr. 5, 1.3.1962, S. 4; Anton Tafferner: Josef Volkmar Senz. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 46 (1997), S. 177f.; Franz Hutterer: Josef Volkmar Senz gestorben. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 50 (2001), S. 213f.; Josef Volkmar Senz. In: <https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Volkmar_Senz> (28.08.2018); Josef Volkmar Senz. In: <https://kulturportal-west-ost.eu/biographien/senz-josef-volkmar-2> (28.08.2018); Josef Volkmar Senz. In: <http://www.donauschwaben-ooe.at/index.php?id=249> (28.08.2018).

[2] Die Donauschwaben trafen sich an der Donau. Sie achten das Erbe ihrer Ahnen als kostbarsten Besitz. In: Passauer Neue Presse, 5. Jg., Nr. 89, 09.04.1949, S. 5.

[3] Rainer Bendel: Katholische Vertriebenenorganisationen. In: Rainer Bendel, Abraham Kustermann (Hg.): Die kirchliche Integration der Vertrieben im Südwesten nach 1945. Berlin: LIT Verlag 2010, S. 63–90, hier S. 77–80 (Beiträge zu Theologie, Kirche und Gesellschaft im 20. Jahrhundert 19).

[4] Union der Vertriebenen tagte. In: Passauer Neue Presse, 9. Jg., Nr. 172, 02.11.1954, S. 2.

[5] „UdV“-Bezirkstagung in Straubing. In: Passauer Neue Presse, 9. Jg., Nr. 39, 09.03.1954, S. 2.

[6] Kandidaten der CSU Niederbayern. In: Passauer Neue Presse, 9. Jg., Nr. 153, 28.09.1954, S. 2; Südostdeutsche wollen CSU wählen. In: Passauer Neue Presse, 9. Jg., Nr. 185, 25.11.1954, S. 5

[7] Ermutigende Zwischenbilanz. Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Ostkunde im Unterricht tagte in Aachen. In: Kulturpolitische Korrespondenz, 4. Jg., Nr. 73–74, 10.10.1958, S. 9.