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Wolf, Jakob

Geburtsdatum: 21. April 1914
Geburtsort: Feketisch (sb. Фекетић/Feketić, ung. Bácsfeketehegy)
Regionale Zugehörigkeit: Batschka
Sterbedatum: 9. Januar 1987
Sterbeort: Sindelfingen, Baden-Württemberg
Eltern: Georg Wolf, Landwirts und Gemeindepolizist; Philippina Wolf, geb. Brauchler
Konfessionszugehörigkeit: röm.-kath.
Beruf: Verbandspolitiker, Schriftsteller
Schule: Untergymnasium Neu-Werbass; Mittlere Reife
Ausbildung/Studium: Noch nicht ermittelt

Vita:
Jakob Wolf absolvierte nach dem Schulbesuch seinen Wehrdienst beim jugoslawischen Militär.
1938 wurde er Mitarbeiter der Kommunalverwaltung Feketisch. Im gleichen Jahr trat er dem Schwäbisch-Deutschen Kulturbund bei. Nach der Angliederung der Batschka an Ungarn trat er 1941 dem Volksbund der Deutschen in Ungarn (VDU) bei. Als Angehöriger der deutschen Wehrmacht nahm er 1943 am Zweiten Weltkrieg teil und wurde an der Ostfront eingesetzt.
Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Knecht auf einem Bauernhof in Oberösterreich, dann als Versicherungsvertreter. Er wurde freier Journalist der donauschwäbischen Wochenzeitung Neuland in Salzburg.
Allerdings übersiedelte er schon 1946 nach Westdeutschland. In den Jahren 1948–1952 war er Gemeinderat im oberbayerischen Fridolfing, Landkreis Traunstein. 1952 verließ er Bayern und ließ sich in Stuttgart nieder, wo er zu einem Mitgründer der Landsmannschaft der Donauschwaben in Baden-Württemberg wurde. Ab 1953 arbeitete er als Sachbearbeiter, dann stellvertretender Leiter der Heimatauskunftstelle beim Landesausgleichsamt Baden-Württemberg in Stuttgart. Er leitete 1954 die Patenschaft des Landes Baden-Württemberg über die Donauschwaben in die Wege.

Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg am 15. Mai 1960 kandidierte Wolf im Wahlkreis Rastatt auf der Liste des GB/BHE.[1]
1960 reiste er nach New York.[2] Dort veranstalteten die United Friends of Needy and Displaced Persons of Yugoslavia, Inc., ihm zu Ehren am 22. Juni ein Abschiedsessen, bei dem er auch eigene Gedichte vortrug.[3]
Von 1964 bis 1980 leitete er das Patenschaftsbüro in Sindelfingen. Er war Landesvorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Donauschwaben, außerdem Mitglied der Künstlergilde Esslingen, Gründer der Internationalen Lenau-Gesellschaft, Vorsitzender des Ortsverbandes Sindelfingen des Bundes der Vertriebenen (BdV) und Vorsitzender des Kreisverbandes Böblingen des Bundes der Vertriebenen (BdV).
Er erhielt das Bundesverdienstkreuz, den Donauschwäbischen Kulturpreis, den Adam-Müller-Guttenbrunn-Ring und das Silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich.

Mitgliedschaft im SOKW:
Mitglied im SOKW

Bibliografie:
Monografien

  • Stoppelgang. Gedichte eines Vertriebenen. Stuttgart: Landsmannschaft der Donauschwaben im Bund der Vertriebenen Deutschen 1956 (Donauschwäbisches Schrifttum. Kleine Reihe 2).
  • Festschrift zum „Tag der Donauschwaben“ in Ulm/Donau, 5.–10. August 1958. Hg. vom Festausschuß für den „Tag der Donauschwaben“. Aalen: Donauschwäbischer Heimatverlag 1958.
  • Salz und Brot. Gedichte. Stuttgart: Landsmannschaft der Donauschwaben in Baden-Württemberg 1961 (21979) (Donauschwäbisches Schrifttum 4).
  • Kulturpreis der Donauschwaben 1966. Würdigung der Preisträger. Stuttgart: Beirat für die Verwirklichung der Patenschaft des Landes Baden-Württemberg über die Volksgruppe der Donauschwaben, Ausschuss für die Verleihung der Kultur- und Förderpreise 1966.

Herausgaben

Aufsätze

  • D’heem. In: Unser Hauskalender. Das Jahrbuch der Deutschen aus Ungarn 2 (1950), S. 60.
  • Heimweh. In: Unser Hauskalender. Das Jahrbuch der Deutschen aus Ungarn 5 (1953), S. 72.
  • Verwaiste Felder. In: Unser Hauskalender. Das Jahrbuch der Deutschen aus Ungarn 5 (1953), S. 114.
  • Heimatloser Bauer. In: Unser Hauskalender. Das Jahrbuch der Deutschen aus Ungarn 5 (1953), S. 137.
  • Mein Hausschlüssel. In: Donauschwäbischer Hauskalender 1955, S. 42.
  • Kindheitsgarten. In: Donauschwäbischer Hauskalender 1955, S. 178.
  • Heimatlicher Besuch. In: Donauschwäbischer Hauskalender 1955, S. 181.
  • Ballade vom heimatlosen Bauern. In: Donauschwäbischer Hauskalender 1956, S. 79f.
  • Pannonia. In: Donauschwäbischer Hauskalender 1957, S. 43.
  • Totengedenken. In: Donauschwäbischer Hauskalender 1957, S. 53.
  • Unser Los. In: Donauschwäbischer Hauskalender 1957, S. 56.
  • Die Sense. In: Donauschwäbischer Hauskalender 1957, S. 134.
  • Amerikanische Impressionen. In: Jahrbuch der Deutschen aus Jugoslawien 1961, S. 34–42.
  • Die Zeit im Rücken. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 12 (1963), S. 74.
  • Die donauschwäbischen landsmannschaftlichen Organisationen in den Vereinigten Staaten. In: Jahrbuch der Deutschen aus Jugoslawien 1966, S. 50–56.
  • Die Bausteine kamen aus aller Welt. Das Haus der Donauschwaben in Sindelfingen. In: Der gemeinsame Weg 2 (1976) H. 2, S. 29f.
  • „Und wenn die Nähe verklungen…“ Lenau-Gedenkstätten in Baden-Württemberg. In: Der gemeinsame Weg 6 (1977), S. 48f.
  • Siedlertum in Permanenz. Erfolgreiche donauschwäbische Nachkriegsansiedlung in Brasilien. In: Donau-Schwaben-Kalender 1978, S. 127–130.
  • 25 Jahre Patenschaft des Landes Baden-Württemberg über die Volksgruppe der Donauschwaben. In: Donau-Schwaben-Kalender 1979, S. 33–35.
  • Das Haus der Donauschwaben in Sindelfingen. Ein bleibendes Denkmal patenschaftlicher Fürsorge und landsmännischer Verbundenheit. In: Donau-Schwaben-Kalender 1985, S. 37–39.

Essayistische und publizistische Beiträge

Arbeiten für den Rundfunk

Links:


[1] H. Kl.: Jakob Wolf als Landtagskandidat. In: Mitteilungen für die Deutschen aus dem Donauraum, 6. Jg., Nr. 9, 1.5.1960, S. 2.

[2] NARA, New York State, Passenger Lists, 1917–1967, Nr. 1202.

[3] Peter Gaenger: Abschiedsessen für Jakob Wolf. In: Mitteilungen für die Deutschen aus dem Donauraum, 6. Jg., Nr. 14, 15.7.1960, S. 2.